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Geschichte von schor55

Mias Geschichte – 83.

Mias Geschichte – 83.
Franzi wurde langsam wach und blickte auf den Wecker. Kurz vor Sechs, um sechs Uhr sollte er klingeln. Sie drückte den Summer aus, damit Vera nicht aus dem Schlaf geschreckt wurde. Sie knipste die Nattischlampe an, um selbst nicht mehr einzuschlafen. Ihre Süße hatte die Arme um Franzi geschlungen und schlief friedlich mit einem lächelnden Gesicht. Ob sie gerade was Süßes träumt, fragte sich Franzi, vielleicht sogar etwas mit mir? Ab heute gehörst du mir, dachte Franzi und sah ihre Liebste zärtlich an. Was ändert sich eigentlich mit dem heutigen Tag, fragte sie sich. Nun, wir werden zusammen aufwachen, Dachte sie. Aber das taten sie schon jetzt. Und, wir werden zusammen wohnen, dachte Franzi weiter. Aber das taten sie jetzt auch schon. Ja, das war es, sie mußte nicht mehr sagen: Das ist meine Freundin oder meine Geliebte, nein, sie konnte sagen: Das ist meine Frau. Und alle sollten es wissen.

Wir werden uns nicht mehr und nicht weniger lieben wie vorher, aber wir gehören ein Stück mehr zusammen. Ja, es ist richtig, dachte Franzi, es offiziell zu machen. Sie wollte immer für ihre Vera da sein, sie umsorgen, sie lieben. Und sie würden ein Kind zusammen haben, Ihr gemeinsames Kind. Franzi blickte wieder auf den Wecker, oh, viertel nach sechs. Um sieben Uhr sollte der Partyservice kommen, ein Frühstück aufdecken und dann mit dem Auf- und Umräumen für die Feier um 10 Uhr beginnen. Sie begann, Vera zu streicheln, damit die langsam aufwachte. Alles Streicheln nützte nichts, ihr Schatzi schnurrte nur wohlig und schob sich näher zu ihr. Erst als Franzi langsam Veras Nase kitzelte, zuckte sie und streckte sich langsam. Franzi suchte Veras Mund, küßte sie auf die Lippen.

„Aufwachen, Schatzi, heute ist unser Hochzeitstag“, flüsterte sie Vera ins Ohr. Vera streckte sich etwas, dann legte sie ihre Arme um Franzis Hals, zog sie an sich und ein langer Kuß begann. Ihre Zungen suchten und fanden sich, spielten miteinander, nicht hektisch, nein, langsam umleckten sie sich, dann berührten sich wieder nur die Spitzen, rieben aneinander. Als sie sich trennten, sagte Vera: „Dafür mußte Zeit sein, guten Morgen, meine Geliebte, meine Süße. Ich liebe dich“. „Und ich erst, fressen könnte ich dich“. Und Franzi suchte Veras Mund zu einem weiteren Kuß. „Heute ist der schönste Tag in meinem Leben“, flüsterte Vera Franzi uns Ohr und knabberte an ihrem Ohrläppchen. „Dann sollten wir jetzt langsam aufstehen, Schatzi, sonst fängt die Hochzeit noch ohne uns an. Vera schielte jetzt auch auf den Wecker, es war schon halb sieben.

Franzi hatte recht, wenn sie keinen Streß haben wollten, mußten sie jetzt aufstehen. Hand in Hand gingen sie ins Bad, entleerten sich, putzten die Zähne, dann ging es ab unter die Dusche. Gegenseitig halfen sie sich bei einer gründlichen Reinigung, wuschen ihre Haare, brausten sich gegenseitig ab, dann stiegen sie aus der Dusche, um sich gegenseitig abzutrocknen. Sie strahlten einander an, mußten sich einfach noch einmal küssen. Danach warfen sie sich im Ankleidezimmer schnell einfache Kleider über, schlüpften in ein Paar Schuhe und gingen hinüber ins Eßzimmer. Es war eine Punktlandung, sie waren noch nicht angekommen, da klingelte es schon. Franzi betätigte den Toröffner, einen Moment später standen drei Wagen des Partyservice vor der Tür.

Als erstes wurde in der Eingangshalle ein Frühstückstisch aufgebaut, mit allerlei Leckereien gefüllt und Geschirr dazugestellt. Daneben standen Kannen mit Kaffee und Tee. Andere Bedienstete holten schon einige der Stehtische aus dem Wohnzimmer und stellten sie auf. Im Nu war ein gemütliches Stehkaffee entstanden. In den nächsten zehn Minuten waren die Partyleute nur am herein- und heraustragen. Alles sollte schnell in den richtigen Raum, aufgestellt konnte es später noch werden. Sie wollten die Gäste nicht beim Frühstück stören. „Die haben das gut im Griff“, sagte Vera, die dem Gewusel eine zeitlang zugesehen hatte. „Weißt du was, Süße, ich habe Hunger“, sagte sie dann. Da kamen auch schon die ersten Frühaufsteher, Franzis Onkel und Tante und Anna kam mit Steffi.

Franzi wünschte einen guten Morgen, dann fragte sie: „Na, wo habt ihr denn eure Liebsten gelassen“? „Die wollen sich erst fertig machen, dann frühstücken. Aber wir beide haben beschlossen, daß wir es so lange nicht aushalten“, sagte Anna. Vera lachte und sagte: „Dann greift mal zu, es reicht für alle“. Franzi hielt sich beim Essen zurück, sie würde nachher in ihr Korsett geschnürt werden, da war ein voller Bauch unangenehm. „Und, seid ihr schon aufgeregt“? fragte Onkel Willi. „Nein, wir freuen uns nur riesig“, antwortete Vera, „außerdem hat meine Süße alles glänzend organisiert“. Aus dem Wohnzimmer kam Gundi, schleppte schon wieder etwas. „Guten Morgen“, grüßte sie. „Ach, Gundi, kannst du mir einen Gefallen tun“? fragte Franzi. „Gerne, was denn“? fragte Gundi zurück. „Erstens, komm, stell dich zu uns und frühstücke mit, zweitens, ich möchte nicht, daß jemand heute hier Hunger leiden muß. Es ist genügend da, daß alle, auch die hier arbeiten müssen, sich zwischendurch bedienen können. Würdest du allen anbieten, sich hier gütlich zu tun“? „Mach ich gerne“. Sie holte sich etwas zu essen und zu trinken und stellte sich zu Steffi und Anna.


Es war Acht Uhr und jetzt trafen nacheinander Ruth mit den Mitarbeitern der Gärtnerei und Sabine mit einer Kollegin vom Schönheitsstudio ein. Gleich danach folgten zwei Friseusen aus Franzis Salon, die sich um ihre Haare kümmern würden. Sie machten eine kurze Einsatzbesprechung, dann gab es für die Friseusen erst einmal Frühstück, während Sabine und ihre Kollegin mit Vera und Franzi verschwanden. Kurzerhand wurde das Ankleidezimmer zu Franzis, das Schlafzimmer zu Veras Brautkammer erklärt. Sie hatten bereits an den Vortagen etwas ausgeräumt, so war genügend Platz vorhanden. Für Vera und Franzi begann nun ein Geduldsspiel, sie wurden für den feierlichen Anlaß vorbereitet.

Aber, das Ziel vor Augen, ließen sie geduldig alles mit sich machen. Zunächst mußten sie sich ausziehen. „Nein, das glaube ich nicht“, sagte Sabine, als sie vor Franzi kniete. „Dir glaubt kein Mensch, daß du einmal Mann warst, wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hat, da könnte ich direkt schwach werden“. „Hey, ich heirate heute, untersteh dich“, lachte Franzi, „aber ich werde das Kompliment an Vera weitergeben“. „Wieso Vera“? fragte Sabine irritiert. „Nun, sie hat es doch gemacht“. „Ach so“, antwortete Sabine, und „jetzt laß uns aber beginnen, sonst werden wir nicht fertig“. Sie hatte ein Schwämmchen mit einer Flüssigkeit getränkt und reinigte damit noch einmal die kritischen Stellen. Als nächstes waren Fuß- und Fingernägel an der Reihe, Sabine mußte nur ein klein wenig nachfeilen. Bevor Sabine damit begann, ließ sie sich das Brautkleid zeigen. Franzi sagte ihr, in welchem Schrank es hing. Sabine holte es heraus, sah sich das Kleid, dann Franzi, dann noch einmal das Kleid an.

Sie nickte, holte aus ihrem Koffer die richtigen Farben und der Nagellack konnte aufgetragen werden. Dann wurde Franzi in ihr Korsett geschnürt, es war recht einfach, sie konnte sich ja an der Stange festhalten und Sabine arbeitete zügig. Danach half Sabine ihr in die Strümpfe, befestigte sie am Korsett und zog ihr das Spitzenhöschen über die Beine, das sich Franzi ganz hochzog. Sabine, die vor Franzi kniete, konnte deutlich die großen Schamlippen durch den Stoff scheinen sehen. Nun folgten noch die Schuhe, mehr wurde erstmal nicht angezogen. Sabine reinigte noch einmal Franzis Gesicht und steckte ihr die Haare hoch. Nun begann sie, Franzi fachgerecht zu schminken. Das dauerte einige Zeit, dann war sie mit dem Gesicht fertig. „Jetzt das Kinn hoch“, befahl Sabine, sie nahm sich jetzt auch noch Franzis Hals und das Dekolleté vor. Es wurde etwas mit Puder abgedeckt, damit keine Schwitzflecken zu sehen waren.

Sabine rubbelte mit einem kleinen Handtuch nach. „Hey, willst du mich heiß machen“, fragte Franzi. „Nein, Süße“, antwortete Sabine, „aber dein Schmuck wird es dir danken, wenn wir nicht zu dick auftragen“. Bald war Sabine fertig, jetzt folgte eine schwierige Arbeit, Anziehen des Brautkleides. Sabine legte Franzi einen Schleier über den Kopf. „Aber ich trage doch gar keinen Schleier“, beschwerte sie sich. „Das ist nur ein Schutz“, erklärte Sabine, einerseits schützt es dein Make-up, andererseits das Kleid. Falls wir doch irgendwo anschrammen, geschieht kein Malheur“. „Geschickt“, lobte Franzi. Sabine betrachtete das Kleid von allen Seiten, öffnete alle möglichen Verschlüsse. Als erstes bekam Franzi ihr Unterkleid über den Kopf gezogen. Das ging schon einmal gut. Sabine rückte es zurecht, daß es perfekt an Franzis Körper anlag. Danach nahm sie sich Zeit, hob das Kleid so, daß Franzi es etwas vorgebeugt über den Kopf ziehen konnte.

„Beim Rock halte die Hände etwas auseinander, ich sage dir, wenn du bei der Taille angekommen bist, dann die Hände zusammen. Stück für Stück schob sich das Kleid über Franzis Körper, Sabine schaute immer wieder nach allen Seiten. Endlich war es geschafft, Franzi schlüpfte in die Ärmel. Sabine nahm ihr vorsichtig den Schleier vom Kopf, Franzi konnte wieder richtig sehen. Mehrfach ging Sabine um Franzi herum, um das Kleid richtig an ihr auszurichten. Dann wurde es geschlossen, legte sich eng um Franzis Taille. Noch immer zupfte Sabine an ihr herum, schließlich war sie zufrieden. „Jetzt geh mal ein paar Schritte“, sagte Sabine. Es war ein tolles Gefühl, Franzi fühlte sich wohl in dem Kleid. „Habe ich mir jetzt ein Frühstück verdient“? fragte Sabine. „Hau richtig rein“, antwortete Franzi zufrieden. „Ich schick dir die Friseuse, wenn sie fertig ist, helfe ich dir noch beim Schmuck“. „Danke“, sagte Franzi.

Die Friseuse erschien sofort, bat Franzi, sich zu setzen. Sie legte Franzi einen großen Umhang um, damit beim frisieren nicht das Kleid beschmutzt würde. „Dort drüben liegt das Diadem, das in mein Haar soll“, sagte Franzi und deutete auf ein Tischchen. „Das kommt erst zum Schluß, gnädige Frau“, sagte die Friseuse. Sie begann, Franzis Haar fest durchzukämmen, manchmal ziepte es ein Wenig, aber Franzi blieb still sitzen. Danach drehte sie einige kleine Zöpfchen in Franzis Haar, band am Abschluß Blumen hinein, ein lockerer Kranz am Hals, ein weiterer auf den Schultern. Als sie damit fertig war, festigte sie die Frisur mit Spray, erst dann holte sie das Diadem, das auch Franzis Mutter schon bei ihrer Hochzeit getragen hatte. Ach Mama, dachte Franzi, wenn du das erleben dürftest. Aber sie war sich nicht sicher, ob ihre Eltern ihre Entwicklung überhaupt toleriert hätten. Eher nicht, dachte sie. Sie wollte sich nicht trüben Gedanken hingeben und konzentrierte sich wieder auf den heutigen Tag.

„So, fertig“, sagte die Friseuse und zog gekonnt den Umhang von Franzis Schultern, ohne die Frisur zu beeinträchtigen. „Ich wünsche ihnen einen schönen Tag, und für die Zukunft viel Glück, gnädige Frau“, verabschiedete sie sich. „Vielen Dank für ihre Hilfe, das haben sie ganz toll hingekriegt“, sagte Franzi und fuhr fort: „Würden sie mir bitte noch einmal Sabine hereinrufen“? „Aber gerne, gnädige Frau, auf Wiedersehen“. Sabine kam herein. Franzi war mittlerweile aufgestanden. „Wow“, sagte Sabine, „du siehst aus wie eine Prinzessin“. Franzi freute sich über Sabines Lob. Während sie Franzi noch half, ihren Schmuck anzulegen, wurde nebenan auch letzte Hand an Vera gelegt. Franzi hatte ihr als Hochzeitsgeschenk eine Kette mit roten Rubinen besorgt und war gespannt, wie sie Vera stehen würde. Wie Franzi war sie mit ihrem Aussehen zufrieden und war gespannt, wie ihre Süße aussehen würde. Aber es konnte nur zwischen sehr gut und phantastisch liegen.

Den ganzen Morgen hatten sie das Gewusel im Haus gehört, Duschen gingen, Schränke klapperten, alle machten sich für die Feier zurecht. Dazu wurden Stühle gerückt, Blumen gestellt. Langsam wurde es ruhiger im Haus. Franzi hatte gerade ihre Uhr angezogen, sie war fertig. Als sie auf den Zeiger schaute, bekam sie einen kleinen Schreck. Es war fünf vor zehn. Bis jetzt war sie die Ruhe in Person, jetzt wurde sie nervös. Ob alle schon angekommen waren, ob alles an seinem Platz war, und die Hauptsache, ob sie Vera gefallen würde. Auf der anderen Seite der Tür stellte sich Vera die gleichen Fragen, wurde zunehmend zappeliger. Die Tür öffnete sich, Vera und Franzi standen sich gegenüber. Franzi konnte nicht anders, sie mußte ihren Schatzi schnell noch einmal umarmen. Da ging die Tür auf, ihre Brautjungfern kamen herein und Mia sagte: „Schluß mit dem Lotterleben, jetzt wird erst geheiratet, dann könnt ihr schmusen“. Mias lockerer Spruch wirkte wie eine Befreiung, die beiden Bräute lachten herzlich, dann kommandierte Judith: „Kommt, es geht los“.


Mia und Judith überreichten die Brautsträuße, Judiths zum Kleid passend mit roten, Franzis mit gelben Rosen. „Oh, sind die schön“, sagte Vera. Mia hatte eine Zwei-Mann-Kapelle engagiert, die jetzt den Brautmarsch spielte. Am Arm von Mia ging Franzi vorweg, Vera folgte mit Judith. Alle Köpfe waren auf sie gerichtet und kaum waren sie ganz im Saal, begannen die Gäste spontan zu klatschen. Nun stehen die beiden vor dem Trautisch und Frau Müller, die Standesbeamtin bat sie, Platz zu nehmen. Die Brautjungfern saßen links und rechts neben den Bräuten. Zuerst erklärte Frau Müller, daß es sich bei der Zeremonie nicht um eine Eheschließung handelt, sondern eine um eine Lebenspartnerschaft, die im Standesregister eingetragen wird. Wie ein Ehepaar würden sich die Partner versprechen, immer zusammenzubleiben. Wie bei einer Ehe wären die Partner auch vom Gesetzgeber geschützt, ja, sie würden sogar wie Eheleute ein verwandtschaftliches Verhältnis eingehen.

Frau Müller hatte sehr bestimmt und verbindlich gesprochen, jetzt fuhr sie fort: „Aber wir sind heute nicht hier, um über Recht und Gesetz zu dozieren, sondern um die Partnerschaft der hier anwesenden Franziska Liebig und Dr. Vera Bauer zu bezeugen und zu feiern“. Für unsere beiden Bräute überraschend hielt Astrid Müller eine beschwingte Rede, wie sie sich kennen- und liebengelernt, welche Klippen sie schon zusammen umschifft hätten und standhaft sie ihre Liebe lebten. Sie ließ immer wieder kleine Stationen ihres Weges einfließen, zum Schluß hatten beide eine Träne im Auge.

Frau Müller machte eine kleine Pause, dann fuhr sie fort: „Kommen wir nun zur Bestätigung ihrer Partnerschaft. Dazu befrage ich sie, ob sie eine ständige Partnerschaft miteinander eingehen wollen, und sie antworten mir. Bitte, sprechen sie ihre Partnerin mit ihrem vollen Namen an, nicht mit Kosenamen, damit im Nachhinein kein Irrtum eingewendet werden kann. Beginnen wir also: Dr. Vera Bauer, ich frage sie, wollen sie mit ihrer Partnerin Franziska Liebig eine ständige Partnerschaft eingehen“? Vera antwortete: „Ich, Vera Bauer, will mit dir, Franziska Liebig die ständige Partnerschaft eingehen und dich lieben, so lange ich lebe“. „Und nun frage ich sie, Franziska Liebig, vollen sie mit ihrer Partnerin Dr. Vera Bauer eine ständige Partnerschaft eingehen“? Franzi räusperte sich, dann antwortete sie mit fester Stimme: „Ich, Franziska Liebig, will mit dir, Vera Bauer eine ständige Partnerschaft eingehen, dich lieben und bei dir bleiben, so lange ich lebe“.

„Zum Zeichen ihrer Partnerschaft dürfen sie Ringe tauschen und sich den Brautkuß geben“, sagte Astrid Müller. Judith hatte das Kästchen mit den Ringen, hielt es nun Vera hin. Franzis Hand zitterte etwas, als Vera ihr den Ring aufsteckte. Ach Vera war aufgeregt, aber sie schafften es. Das gleiche noch einmal an Veras Hand, dann beugten sie sich zueinander und küßten sich. Dabei sahen sie sich an, ihre Augen strahlten um die Wette. Nach dem Kuß setzten sie sich wieder gerade.

„Ich, Astrid Müller, bezeuge Kraft Amtes, daß die hier anwesenden Dr. Vera Liebig, geborene Bauer und Franziska Liebig hier und heute ihre Partnerschaft bezeugt haben und werde dies so im Personenstandsregister vermerken. Wenn sie und ihre Zeuginnen noch die Urkunden mit vollem Namen unterschreiben wollen, bitte dreifach, gilt ihrer Partnerschaft offiziell als geschlossen. Als erstes hielt sie Vera einen Stift hin und sagte: „Bitte achten sie darauf, mit ihrem richtigen Namen zu unterschreiben, Frau Liebig“. Vera nahm den Stift, lächelte Franzi an und unterschrieb: „Vera Liebig“. Jetzt gehöre ich ihr, dachte sie. Als die unterschrieben hatte, kam Franzi an die Reihe. Danach unterschrieben noch Judith und Mia. Die vier standen jetzt auf, Frau Müller reichte zuerst Vera, dann Franzi die Hand. „Ich gratuliere zu ihrer Partnerschaft und wünsche ihnen auf ihrem gemeinsamen Lebensweg alles Gute“, sagte Frau Müller zu ihnen, dann zu den Gästen: „Die Feier ist hiermit beendet“.


Mia hatte den Musikanten zugenickt, und bevor die Gäste über unser Paar herfallen konnten, begann die Musik zu spielen. Mia nahm nun Judith an den Arm und ging mit ihr Richtung Ausgang, Franzi und Vera folgten Hand in Hand. Franzi hätte ihren Schatzi jetzt gerne in den Arm genommen, wegen ihrer Kleider war das aber unmöglich. Doch in der Eingangshalle hielt es sie nicht mehr, sie lagen sich im Arm und küßten sich, jetzt nicht mehr schüchtern wie vor allen Gästen, sondern richtig. „Hey, wir wollen mal gratulieren“, maulte Mia.

Franzi und Vera stellten sich nebeneinander, Mia und Judith eröffneten die Gratulation. „Alles, alles Gute euch beiden“, sagte Mia und drückte Franzi einen Kuß auf den Mund. Das Gleiche sagte Judith zu Vera, dann tauschten sie. Bevor nun eine Gratulantin oder ein Gratulant nach dem anderen kam, sagte Franzi: „Trinkt alle mit uns, ich glaube, wir können jetzt alle einen Schluck gebrauchen“. Wie aus dem Boden geschossen waren Kellner mit Tabletts zu Stelle, schnell hatten alle ein Glas. „Auf das schönste Brautpaar, daß ich jemals gesehen habe“, erhob Onkel Willi sein Glas. „Auf Euch, auf Euer Glück, und das ihr uns lange Gelegenheit gebt, uns daran zu erfreuen“, sagte Tante Susi.

Dem war nichts hinzuzufügen, alle erhoben ihr Glas und tranken es leer. In der nächsten halben Stunde nahmen Vera und Franzi die Glückwünsche ihrer Gäste entgegen. Viele Küsse wurden getauscht. Zum Schluß waren noch zwei Frauen in der Reihe, Franzi war erstaunt, daß sich Astrid Müller noch einmal angestellt hatte, aber sie sagte: „Das erste war offiziell, jetzt kommt mein persönlicher Glückwunsch, ich will mir doch ein Küßchen der Braut abholen“. Sie trat zu Franzi und küßte sie herzhaft auf den Mund. Die letzte Gratulantin versetzte Franzi in Erstaunen, es war Petra Roth persönlich, die Oberbürgermeisterin der Stadt. „Ich wollte bei so einer Feier auch einmal teilnehmen, und wo ginge das besser, als bei einer der wichtigsten Bürgerinnen unserer Stadt“.

„Zu viel der Ehre“, lachte Franzi, „aber ich freue mich, daß sie unter uns weilen und lade sie ein, noch ein wenig mit uns zu feiern“. „Dem komme ich gerne nach“, sagte Frau Roth, aber jetzt will ich ihnen und ihrer Partnerin alles Glück wünschen und daß sie sich in unserer Stadt immer wohl und zu Hause fühlen“. Sie küßte Franzi auf die Wange, danach auch Vera. Die Zeit während der die Gäste ihre Glückwünsche überbrachten, hatte ausgereicht, das Wohn- und Eßzimmer komplett umzuräumen. Mia nahm ganz souverän Frau Roth am Arm und sagte: „Kommen sie, ich begleite sie an ihren Tisch, darf ich mich vorstellen, ich bin Mia Liebig“. „Oh, der zweite Teil des Liebig-Imperiums, freut mich, sie kennen zu lernen“. Bald hatten alle ihre Plätze gefunden, es war zwar etwas eng, aber Zusammenrücken hat der Stimmung noch nie geschadet.

Vera und Franzi nutzten die Gelegenheit, vor dem Essen durch die Reihen zu gehen und mit ihren Gästen ein wenig zu plaudern, wollten sie doch am Nachmittag schon abreisen. Sie mußten aufpassen, mit ihren Kleidern nirgendwo hängen zu bleiben, hatten dafür aber Zeit, mit jeder oder jedem ein paar Worte zu wechseln. Es wurde gescherzt und gelacht, viele beneideten das Paar, wenn sie sahen, wie verliebt und zärtlich sie sich immer wieder in die Augen sahen. Endlich hatten sie die Runde beendet und ließen sich bei ihren Brautjungfern nieder. Beide hatten jetzt Durst, schnell war ein Kellner da und brachte Franzi ein Glas Wein und Vera einen Traubensaft. „Und wie fühlt ihr euch jetzt“, fragte Judith. „Glücklich“, antworteten beide gemeinsam. Das mußte mit einem Kuß bedacht werden, den sie sich vor allen Gästen gaben. Mia schüttelte den Kopf, Franzi sagte: „Ich darf doch wohl meine Frau küssen, oder“? „Ich liebe dich, Frau Liebig“, flüsterte Franzi Vera ins Ohr.


Nun folgte das Essen, es wurde ruhiger im Saal. Der Partyservice hatte ganze Arbeit geleistet, das Essen war vorzüglich, aber auch Franzis Weine paßten genau dazu. Vera ließ sich von jedem Wein ein Schlückchen geben, sie wollte einfach probieren, was ihre Süße, nein, dachte sie, was meine Frau, wieder einmal ausgesucht hatte. Und sie sagte zu Franzi: „Meine süße Frau, ich hoffe, daß unser Kind bald kommt, damit ich so ein Schlemmermenü ganz genießen kann“. „Da wirst du noch ein wenig warten müssen, meine Schatzi- Frau, dein Bäuchlein muß zuerst noch ein wenig wachsen, aber wenn es ein Trost für dich ist, so wie du dich bei den Getränken zurückhalten mußt, muß ich es beim Essen“. „Ja, wer schön sein will, muß leiden“, lächelte Vera Franzi an. „Sag, findest du mich schön“? „Du bist die schönste Frau der Welt, und wenn ich sehe, wie gierig dich viele angesehen haben, muß ich innerlich lächeln und denke, guckt nur, das ist sie, meine Frau“. Beim Essen zu küssen ist unfein, aber Franzi mußte Vera schnell einmal an sich drücken.

Gleich nach dem Essen verabschiedete sich Frau Roth, Vera und Franzi brachten sie gemeinsam zur Tür. Es kam jetzt etwas Bewegung in den Saal, Plätze wurden getauscht. Kai und Anna machen sich auf den Weg zum Flughafen, um die Maschine vorzubereiten. Stefan Kaiser saß zusammen mit den beiden Ärztinnen, Mias Eltern saßen bei Mia und Judith. Jasmin und Steffi hatten sich dazugesellt, sie waren in angeregter Unterhaltung. Franzi und Vera steuerten einen anderen Tisch an. An ihm hatten sich Herr Neumeier und die leitenden Damen und Herren der Spedition zusammengesetzt. Als jemand die beiden Bräute kommen sah, wurde ihnen sofort Platz gemacht, sie nahmen am Tisch Platz.

Sie kamen ins Gespräch, da fragte ein Abteilungsleiter Vera: „Und sie heißen jetzt auch Liebig“? Vera schaute einen Moment verdutzt, dann fragte sie zurück: „Hat ihre Frau einen anderen Namen wie sie“? Jetzt war es an dem Mann, verdutzt zu schauen, er antwortete: „Nein, natürlich nicht“. „So natürlich ist das heute nicht mehr“, meinte Herr Neumeier, heutzutage ist fast alles erlaubt“. „Nein, wir sind da ganz altmodisch“, lachte Vera, so wie meine Frau heißt, will ich auch heißen“. „Finde ich auch besser, meinte eine Abteilungsleiterin, da weiß man wenigstens, wer zusammengehört“. „Auch für sie ist das praktischer“, lächelte nun Franzi. „Wieso für uns“? fragten einige aus der Runde. „Nun, da brauchen sie sich an keinen neuen Namen gewöhnen, schließlich wird unser Kind, meine Erbin, dann auch Liebig heißen und sie brauchen sich an keinen neunen Namen bei der Chefin zu gewöhnen“.

Zustimmendes Gemurmel wurde breit, einer aus der Runde sagte: „Das stimmt, daran haben wir noch gar nicht gedacht“. „Es war ja eine Überraschung für mich“, sagte Herr Neumeier, „aber als die Standesbeamtin erklärte, daß sie den Namen Liebig führen würden, dachte ich für mich: Jetzt geht alles weiter, die Zukunft ist gesichert“. „Hört, hört“, lachte Franzi, „Schatzi, da hast du eine gewaltige Aufgabe, du bist jetzt die Zukunft“. „Nein“, antwortete Vera, „wir sind die Zukunft“. „Gnädige Frau“, antwortete Her Neumeier, „sie erkennen wir gerne als eine Liebig an und ich für mich, aber ich glaube, ich kann es für uns alle sagen, werden ihnen stets mit Rat und Tat beistehen, wenn sie unsere Hilfe benötigen, und das nicht nur, weil sie die Frau unserer Chefin sind“. Alle nickten zustimmend. Die Abteilungsleiterin bohrte noch einmal:

„Sie sagten vorhin zukünftige Chefin, wissen sie schon, daß es ein Mädchen wird“? Jetzt antwortete Vera: „Wissen sie, für unsere zukünftige Lebensplanung ist es schon wichtig, zu wissen, ob wir einen Jungen oder ein Mädchen kriegen: Mit einem Jungen müßten wir die Insel wohl in absehbarer Zeit verlassen, Männer sind dort nicht erlaubt“. „Es würde mich schon interessieren, wie es dort so ist“, sinnierte die junge Frau. „Na dann flieg doch einfach hin“, antwortete Sina, „dann weißt du es“. Franzi und Vera lachten und Franzi sagte: „Kommen Sie uns besuchen, wenn sie Sinas Vorschlag annehmen. Wir zeigen ihnen gerne alles und sie können sogar mein Büro, also die Filiale der Firma Liebig auf der Insel besuchen“. Langsam wurde es für Vera und Franzi Zeit, sich vom „Liebig-Tisch“ zu verabschieden, sie wollten noch ein wenig mit Onkel und Tante plaudern.

Und die Gelegenheit war günstig, bei ihnen am Tisch saß gerade die Familie Batiakos. Ihre Freundinnen ließen Franzi und Vera im Moment aus, mit ihnen konnten sie sich später ausgiebig auf der Insel unterhalten, wo sie ja weiterfeiern würden. Onkel Willi war wieder für eine Überraschung gut: „Vera, komm in meine Arme, du bist ja jetzt auch eine Liebig und gehörst zur Familie, und ich gestehe, der Zuwachs gefällt mir“. Damit zog er Vera auf seinen Schoß und umarmte sie theatralisch. Alle lachten, der Kapitän hatte seiner Frau die Worte übersetzt. Sie saßen zusammen am Tisch und Onkel Willi sagte zu Franzi: „Kleines, du gefällst mir immer besser. Du suchst dir die richtigen Leute, weiter so“.

„Wie meinst du das, Onkel“? fragte Franzi. „Ja, meinen Kommentar zu deiner Frau habe ich eben schon gegeben“, er nahm Veras Hand, blickte sie an und sagte: „Und das war ehrlich gemeint, Frau Liebig“. Vera wurde etwas rot, sie war es gewohnt, sich durchzusetzen, zu kämpfen, sich Anerkennung zu verschaffen. Und zwar durch Leistung, durch harte Arbeit, durch Genauigkeit. Was ihr hier entgegengebracht wurde, war ganz neu für sie, diese uneingeschränkte Zuneigung kannte sie zuvor nur von Franzi. „Danke, Onkel Willi, ich darf doch so sagen, oder“? „Ich bestehe darauf“, antwortete Willi fest, dann flüsterte er ihr zu: „Ich hoffe, daß ihr nicht auf dieser Insel verschwindet und wir euch nicht mehr sehen“. „Wir werden euch oft besuchen oder uns hier mit der Familie treffen“, antwortete Vera und sie nahm sich vor, das auch einzuhalten. „Übrigens“, wandte sich Onkel Willi wieder an Franzi, „ich habe deine Dispositionen etwas geändert, mein neuer Freund Konstantin“, dabei klopfte er Kapitän Batiakos auf die Schulter, „wird mit uns nach München fliegen und noch ein paar Tage bei uns verbringen“. „Haben sich die beiden Seebären gefunden“, lächelte Franzi und war stolz darauf, daß „ihr Kapitän“ beim Onkel Anerkennung gefunden hatte.

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