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Geschichte von reynaert

Zünftiger Sex

Er saß in der Falle. Zumindest kam ihm das so vor. Gleich sollte er der Frau vorgestellt werden, die er heiraten sollte und die er vorher nie gesehen hatte. Doch hatte er eine Wahl?

Ein junger Handwerker im Jahr 1624 musste entweder einen Betrieb erben oder einheiraten. Der Lehrmeister, der ihn als Waisen aufgenommen hatte, war vor einem halben Jahr gestorben. Dort konnte er nicht bleiben. Die Witwe heiratete wieder, der Sohn des zweiten Mannes war nun Erbe, obwohl er ihm, Ludwig, nicht das Wasser reichen sollte. Nach seiner Wanderschaft konnte er schon mehr als sein alter Lehrmeister und Ziehvater. Das Einzige, was ihm einfiel, war, zu Salomon, dem jüdischen Kaufmann zu gehen, der ihm ein guter Freund war, was nicht von allen gern gesehen wurde Er wusste von einer jungen Witwe in der fremden Stadt, die ihm nun vorgestellt wurde. Jung? Sie war 31 und damit neun Jahre älter als er. Salomon beschrieb ihm die Frau als schön und klug: „Du musst Dir im Klaren darüber sein, dass Klugheit bleibt, auch wenn Schönheit vergeht. Und sie ist eine der Frauen, die sich ihre Schönheit bewahren, auch, weil sie klug sind“. Salomons Frau saß neben ihnen und nahm wie selbstverständlich an der Unterhaltung teil. Das erlebte er sonst nie in anderen Häusern, die sich christlich nannten. Als er sie zwischendurch heimlich ansah, hatte er den Eindruck, dass Salomon etwas von schönen und klugen Frauen verstand. Doch das beruhigte ihn kaum.

Seufzend klopfte er an der Tür dieser Frau. Die Magd öffnete ihm und führte ihn in ein großes Zimmer. Dann kam sie herein.

Amalie war wirklich schön, das sah er sofort. Lange blonde Haare umspielten ein bildhübsches Gesicht. Sie war nur einen halben Kopf kleiner als er und sehr schlank. Sie trug nicht einmal ein Korsett, so wie andere Frauen in dieser Zeit, sie hatte es gar nicht nötig. Seine Stimme war rau, als er sie begrüßte.

„Schön, dass wir uns kennenlernen“. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte Entschlossenheit wieder. Für sie schien völlig normal zu sein, auf diese Weise ihrem neuen Ehemann zu begegnen.
Vor zehn Jahren ging es ihr ja auch nicht anders. Ihr erster Mann war 20 Jahre älter, und auch sie wurde nicht gefragt. Obwohl sie eine verständnisvolle Amme hatte, die ihr alles beibrachte, was eine Frau wissen muss, aber im 17. Jahrhundert nicht wissen durfte, nützte das ihrer Ehe nichts. Ihr Mann begnügte sich damit, einmal im Monat ihre Schenkel auseinander zu schieben, in sie einzudringen, nach drei Stößen zu kommen und dann von ihr abzulassen.

Schwanger wurde sie nicht. Er gab ihr unausgesprochen die Schuld daran, indem er nach drei Jahren seine Bemühungen einstellte. Die Trauer über seinen frühen Tod wich sehr schnell der Frage, wie es mit ihr weitergehen sollte. Als sie von Salomo und seinem Vorschlag, Ludwig zu heiraten, hörte, überlegte sie nicht lange. Diese Entschlossenheit spürte Ludwig in ihrem Blick. Seltsamerweise verunsicherte ihn das nicht. Im Gegenteil: Er war mehr und mehr davon überzeugt, das Richtige zu tun und hielt ihrem Blick stand. Das wiederum imponierte ihr.
Ein Aufruhr entstand, als die Hochzeit angekündigt wurde. Der Altersunterschied wurde zum Skandal gemacht, in Wirklichkeit aber hatten die Zünfte gehofft, mit dem Tod von Amalies erstem Mann einen Konkurrenten losgeworden zu sein. Sogar der Propst der Stadtkirche schaltete sich ein und zitierte Amalie zu sich.

„Wisst Ihr, was die Leute über Euch reden?!“
„Ich weiß es nicht, aber ich kann es mir denken. So ein junger Mann und ich. Na und?“
„Aber versteht doch….
„Was soll ich verstehen???“
„Ja… junge Männer….das jugendliche Feuer der Leidenschaft… was kann das alles anrichten!“
„Habt Ihr meinen verstorbenen Mann auch vor der Leidenschaft gewarnt, als ich ihn ehelichte, im selben Alter wie mein Verlobter jetzt? Und er war 20 Jahre älter als ich!“
„Aber … bei älterem Mann und junger Frau… das ist .. aber jetzt….doch ganz...anders bei jungem Mann und...“
„Wollt Ihr damit sagen, dass ich alt bin????“ antwortete Amelie und bedachte ihn mit einem Blick, der ihn vollends aus der Fassung brachte. Das Gespräch war beendet.

Die Hochzeit fand im kleinen Kreis statt, ohne alle Spötter und Neider.
Sie trug ihrer Magd auf, den Ofen der Waschküche zu heizen und Wasser aufzusetzen. Ihren Mann forderte sie auf, das Schlafgemach abzuschließen, ein Tuch vor das Schlüsselloch zu hängen und sich in der Waschküche zu verstecken. Jeder und Jede sollte sie beide dort vermuten. Nach dem Abendessen waren alle in der Küche beschäftigt, sie befahl, dass niemand die Küche verlassen durfte, ehe nicht alles sauber war.
Sie setzte Wasser auf und goss es in den Zuber, als es warm genug war. Dann zog sie sich aus und setzte sich ins Wasser. Er kam unschlüssig aus seinem Versteck heraus. „Möchtest Du in Kleidern baden???“ Sehr ungelenk, ganz gegen seine sonstige Geschicklichkeit, zog auch er sich aus und starrte zum Zuber. Er sah außer ihrem Kopf nur nackte Schultern, aber selbst das zum ersten Mal in seinem Leben.
Sie lächelte, weil er sich so unbeholfen aus den Kleidern schälte, aber auch, weil ihr gefiel, was sie zu sehen bekam. Ludwig hatte viel und hart gearbeitet, manchmal hungrig ins Bett gegangen, je nachdem, wo er war, und durch halb Deutschland gewandert. Die Sehnen traten an seinen Armen hervor, am Bauch konnte man jeden Muskel erkennen. Ihren ersten Mann hatte Amalie nie nackt gesehen, sie legte auch keinen großen Wert darauf, so feist, wie er geworden war, weil seine Leidenschaft den Fleischtöpfen, Bier und Wein galt und nicht ihr.

„Setz dich. Du darfst gerne die Beine ausstrecken, du musst nicht so zusammengekauert sitzen.“
Er spürte, wie sein Glied sich aufrichtete, als sich ihre Beine berührten. Das hatte er öfter, ohne zu wissen, warum. Sie setzte sich auf, sodass er ihre Brüste zu sehen bekam, die er ungläubig anstarrte. „Was ist?, fragte sie. „Gefällt dir das nicht, was du siehst???“ „Doch, doch, verzeih mir, ich… ich habe noch nie eine nackte Frau gesehen. Nur einmal an einem Wandbild eines Herrschaftshauses, in dem ich gearbeitet habe. Darauf hatten die Frauen ganz spitze Brüste, deshalb dachte ich, sie wären so fest und hart wie meine Brust….“ Sie lachte laut, und ihre Brüste tanzten im Rhythmus ihres Lachens. „Du darfst sie gerne anfassen. Wir sind verheiratet!“ Wieder lachte sie. Vorsichtig fasste er ihre Brüste am unteren Rand an. Sie führte seinen Daumen zu ihren Vorhöfen. Er staunte darüber, wie sich ihre Warzen aufrichteten. „Du weißt, was du zu tun hast“ fragte sie ihn. „….Ja...“, antwortete er und küsste sie auf den Mund, wie er es einmal unfreiwillig in einer Scheune zu sehen bekommen hatte. Sie drang mit ihrer Zunge in ihn ein, als er es nicht tat, sie schmeckte nach ihr und nach dem Wein, den sie vorher getrunken hatten. Als er weiter beim Kuss beließ, war ihr klar, dass er keine Ahnung hatte und offenbar glaubte, gerade schon die Ehe vollzogen zu haben. Sie küsste ihn weiter, richtete sich auf und versenkte sein Glied in ihrer Scheide. Es tat etwas weh, weil sie noch nicht vorbereitet war und es ihr schwer fiel, soviel Männlichkeit in ihr unterzubringen. Er war überrascht, als sie leicht stöhnte und sein Glied vollständig in ihr verschwand. Noch mehr überraschte ihn der Blitz, der plötzlich von seinen Beckenknochen zwischen die Beine fuhr, er zuckte, und ihm wurde schwarz vor Augen. „Was war das?“ fragte er sie, als er wieder zu sich kam. „So lieben sich Frau und Mann, und so werden Kinder gezeugt“.
“Kannst du auch so fühlen wie ich gerade?“ „Nicht ganz so, aber ähnlich. Möchtest du wissen, wie?“ Er nickte. Sie drehe ihm den Rücken zu und führte eine Hand zu ihrer Scheide, die andere zu ihrer Brust. Seine großen Hände hatte sie schon in der Werkstatt bewundert, sie packten zu, konnten aber, wenn es um Feinarbeiten ging, sehr gefühlvoll sein. Daran erinnerte sie ihn, und er verstand sofort. Sie atmete schneller. Er presste sich an ihren Rücken und ihren Po. Da spürte sie einen warmen Strahl an ihrem Steißbein, seine Bewegungen wurden fahrig. Er war schon wieder gekommen, und sie bekam eine leichte Gänsehaut von so viel männlicher Begierde. „Mach weiter, das ist schön“, forderte sie ihn auf. Sie stöhnte einmal und kippte mit dem Oberkörper nach vorne. Seine starken Arme fingen sie auf und berührten dabei ihre linke Brust, sie kam noch einmal. Das war auch für sie das erste Mal in ihrem Leben.
Das Wasser wurde lau, Zeit ins Bett zu gehen.

Wie Diebe schlichen sie durch ihr Haus zu ihrer Kammer. In der Treppe hörten sie schon die Schritte des Dienstmädchens, das gerade in der Küche fertig war.
„Zieh noch nichts an“, forderte er sie auf. „Erzähl mir von dir, ich weiß so wenig über dich.“
Er nahm sie in ihre Arme und hörte ihr zu.

Zum ersten Mal in ihrem Leben erzählte sie, wie sie in ihre erste Ehe hineingeraten war und keine Möglichkeit hatte, zu entkommen. Dass ihr überall weisgemacht wurde, dass sie dankbar sein sollte. Dankbar, dass ein Mann „so eine wie sie“ aus „armen Verhältnissen“ nimmt.
Er erzählte ihr von den Zurückweisungen, die er hinter sich hatte. Als Waisenkind wurde ihm immer klar gemacht, dass ihm keine Rechte zustehen. Das hatte seinen Ehrgeiz beflügelt und angespornt, immer besser zu werden und für alles selber sorgen zu müssen. Im wurde klar, dass er nun nicht mehr allein auf der Welt war, sie hatte Ähnliches erlebt wie er. Er umarmte sie, legte sie behutsam auf sich und streichelte ihren Rücken. Irgendwann suchte sich sein wieder erwachendes Glied den Weg zwischen ihre Beine. Sie rutschte solange von seinem Kopf weg, bis sie seine Erektion an ihrer Klitoris spürte. Sie begann, ihr Becken auf und ab zu bewegen. Dann erhob sie sich und nahm ihn in sich auf. Sie blickte ihn fest entschlossen an, so wie bei ihrer ersten Begegnung. Das verwirrte ihn etwas, erregte ihn aber sehr. Ihr Atem ging schneller. Es versuchte, ihren Blick zu erwidern. Ihr Mund formte sich zu einem Lächeln. Er knetete ihre Brüste. Nur einmal drohte er, schlaff zu werden, als sie so laut stöhnte, dass er sich Sorgen machte. Woher hätte er auch wissen sollen, was das zu bedeuten hat? Das ahnte er erst, als ihr Atem wieder ruhiger wurde und sie ihn aufmunternd anblickte. Aber da war noch mehr als die bloßen Berührungen ihrer Körper, nämlich das, was sie voneinander erzählt und hatten. Sie vögelten sich alle Enttäuschungen und Zurückweisungen aus dem Leib, die sie in ihren Leben erfahren hatten. Ohne es genau zu wissen, ahnte er, warum sie ihn so heftig ritt. Er ließ es geschehen, der Ärger über das, was sie und er erleben mussten, ließ ihn ihre Bewegungen genauso heftig erwidern. Als sie noch einmal stöhnte, kam er in ihr. Er spürte, wie sich ihre Feuchtigkeit auf seinen Schenkeln ausbreitete und hatte das Gefühl, dass sie beide körperlich losgeworden waren, was sie sich erzählt hatten. Sie beuge sich über ihn, um ihm einen Kuss zu geben. Ihre Brüste berührten seinen Oberkörper, das löste den letzten Strahl aus, der in ihre Scheide floss.

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